Papsturkunden

(Akademie der Wissenschaften zu Göttingen)

Der Autorität des Bischofs von Rom verdanken wir das umfangreichste Quellenkorpus des Mittelalters. Die Überlieferung vom Apostel Petrus bis zum Einsetzen der im Vatikan erhaltenen Register (1198) ist in den Archiven der Empfänger in ganz Europa verstreut. Weit über 30.000 Schreiben aus der päpstlichen Kanzlei und an den Papst sind durch Regesten in Inhalt und Überlieferung zu erschließen. Die Neubearbeitung des Papsturkundenverzeichnisses von den Anfängen bis 1198 ist Teil des Göttinger Papsturkundenwerks, das 2007 in das Akademieprogramm der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften aufgenommen wurde. In Göttingen und Erlangen wird das vielfältige Quellenmaterial vom Brief bis zum graphisch feierlichen Privileg aufgearbeitet.

Die 1851 von Philipp Jaffé begonnenen, 1885/1888 letztmals überarbeiteten "Regesta Pontificium Romanorum" mit über 17.679 Einträgen sind u.a. durch Neufunde überholt. Überarbeitungsbedürftig sind die bibliographischen Hinweise auf neue Editionen und Ergebnisse der aktuellen Forschung. Um zukünftige Fortschritte unmittelbar einbeziehen zu können, wird die Erfassung zusätzlich für eine Veröffentlichung im Internet ausgelegt.

Das IZED-Mitglied Prof. Görz ist ebenfalls Mitglied im Leitungsgremiums dieses Projekts.